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Spielertypen im Escape Room

Spielertypen im Escape Room

Als Gamemaster wird man oft nach einem Spiel gefragt, ob man sich sehr über die Spieler amüsiert. Natürlich gibt es hier und da lustige Momente, aber alles in allem hat man eigentlich das Meiste schon gesehen. Auffällig ist, dass viele Menschen sogar sehr ähnlich im Spiel agieren und man eine Gruppen in mehrere, immer wiederkehrende Spieler-Typen einteilen kann. 

 

Der Hellseher

Der Hellseher kennt eigentlich für jedes Rätsel die Lösung. Sieht er einen Spalt in der Wand oder findet eine lose Verkleidung weiß er sofort: Hier wird sich gleich etwas öffnen. Eigentlich ist dem Hellseher der komplette Spielverlauf schon klar und nicht selten fällt nach Lösung eines Rätsels der Satz “Ich hab’s euch ja gesagt.” 

 

Der stille Beobachter

Der stille Beobachter kann einen mitunter überraschen. Eine halbe Stunde lang steht er am Rand und sagt kein Wort. Als Gamemaster beginnt man bereits, sich Sorgen zu machen, ob es ihm vielleicht nicht gefällt. Unerwartet wirft der stille Beobachter dann jedoch einen Lösungsansatz in den Raum, der besser nicht sein könnte. 

 

Der Spürhund

Einen Spürhund braucht eigentlich jeder im Team. Er hat sich als Aufgabe genommen, jedes kleinste Detail im Raum zu finden. Oft verwirrt er sich selbst, indem er unwichtige Details hervorhebt, gleichzeitig ist er aber auch derjenige, der alles findet. Während er die dunklen Ecken und verborgenen Verstecke unsicher macht, kann sich der Rest des Teams ganz in Ruhe mit den bereits gefunden Dingen auseinandersetzen.

 

Der Pessimist

Der Pessimist ist wahrscheinlich zum ersten Mal in einem Escape Room. Anstatt sich an die Umstände zu gewöhnen und das Beste daraus zu machen, hebt er immer wieder hervor, wie schlecht seine Gruppe doch ist. Auch hat er schnell einen der wichtigsten Tipps für Anfänger vergessen: Probiert alles aus, was euch in den Sinn kommt! Statt dies zu tun schreibt er seine Lösungswege ab, bevor er sie überhaupt ausprobiert hat. Wer so an einen Escape Room heran geht, wird es schwer haben, ans Ziel zu kommen.

 

Der Optimist

Im Gegensatz zum Pessimisten ist der Optimist eine Bereicherung fürs Team. Er ist derjenige, der den Zahlencode lieber noch ein zweites Mal ausprobiert als direkt aufzugeben. Natürlich darf man es hierbei nicht übertreiben, doch nicht selten verhilft ein zweiter Versuch zum Ziel. Vielleicht wurde der Code zuvor an der falschen Stelle eingegeben. Oder der Schlüssel muss doch in die andere Richtung gedreht werden. Wo auch immer ein Fehler passiert ist, der Optimist findet ihn garantiert. 

 

Der Überhörte

Vor allem bei Familien im Raum ist dieses Phänomen oft zu beobachten, aber auch in anderen Gruppenkonstellationen. Während alle lautstark überlegen hört man als Gamemaster plötzlich den richtigen Lösungsansatz aus unerwarteter Richtung. Mal ist es das Kind, das von den Eltern nicht ernst genommen wird, mal das stillste Mitglied in der Freundesgruppe. Anstatt auf die Person zu hören wird der Vorschlag jedoch nicht ernstgenommen und eilig abgetan. Hört auf eure Jüngsten, manchmal haben sie Recht!

 

Der Techniker

Der Techniker hat im Zweifelsfall noch nie einen Escape Room gespielt, aber findet sich trotzdem bestens zurecht. Das liegt neben seinem logischen Verständnis vor allem daran, dass er jedes noch so gut versteckte Kabel, jeden Magneten und jeden Knopf direkt erkennt und zuordnen kann. Das spart eine Menge Zeit, kann aber auch zu Spoilern für die Gruppe führen.

 

Der Akrobat

Auch wenn in der Einleitung deutlich erwähnt wird: Ihr müsst nichts erreichen, was sich über 2 Metern befindet. Der Akrobat lässt es sich nicht nehmen, dennoch überall hochzuklettern. Sei es ein Stuhl, ein wackeliges Geländer oder eine andere Oberfläche: Der Akrobat erklimmt sie. Auch ist sein Körper oft zu Außergewöhnlichem im Stande. Gerade noch sind alle eingesperrt, doch plötzlich quetscht er sich durch den schmalsten Spalt und überspringt dadurch ein Rätsel.

 

Der Taschendieb

Woher der Taschendieb seine Fingerfertigkeit auch haben mag, er braucht zumindest keinerlei Hilfsmittel. Statt auf den richtigen Gegenstand oder Schlüssel zu warten, gelingt es ihm irgendwie alles zu öffnen und das nur mit seinen bloßen Fingern. Hier und da ist diese Fähigkeit amüsant, aber der Taschendieb darf sich am Ende auch nicht beschweren, wenn er alles übersprungen hat.

 

Der Verpeilte

Der Verpeilte ist mit dem Raum dezent überfordert. Zwar nutzt er die richtige Herangehensweise und probiert alles aus, allerdings vergisst er darüber auch sämtliche bereits gefundene Sachen. Nicht selten muss man den Verpeilten darauf hinweisen, dass dieser eine Schlüssel bereits benutzt wurde oder dass da doch dieser eine Hinweis an der Wand stand, den er sogar selbst vor 10 Minuten noch vorgelesen hat.

 

Der Hilfsbedürftige

Getrieben von der Angst, den Raum nicht in der vorgegebenen Zeit zu meistern fragt der Hilfsbedürftige rund um die Uhr nach Hinweisen. Häufig wartet man als Gamemaster eine Weile bis man auf seine Fragen eingeht, da seine Gruppe noch mehr als genug Zeit hat die Rätsel selbstständig zu lösen. Dadurch wird der Hilfsbedürftige jedoch nur noch nervöser, bis man seinen Fragen schließlich nachgibt. Nicht selten antwortet er dann auch noch mit “Seht ihr, das hab ich doch die ganze Zeit gesagt!”

 

Der Heimwerker

Dem Heimwerker gelingt es irgendwie schon zu Beginn des Spiels ein nicht gewünschtes Hilfsmittel mit in den Raum zu schleusen. Im besten Fall ist es nur sein Handy, im schlechtesten packt er plötzlich eine ganze Werkzeugpalette aus. In aller Seelenruhe beginnt er dann den raum auseinanderzunehmen und geht auch nur bedingt auf den Hinweis des Gamemasters ein, alle Hilfsmittel seien im Raum zu finden.

 

Der Überraschte

Den Überraschten musste man erst einige Zeit überzeugen, bis er sich entschlossen hat, mit in den Escape Room zu kommen. Schon bei schließen der Türen sieht man ihm jedoch an, wie viel Gefallen er an dem Konzept findet und hat es die Gruppe schließlich geschafft begrüßt er einen mit einem strahlenden Grinsen. “Das war ja toll, das machen wir direkt wieder!” 

 

Egal in welchem Typ man sich wiedererkennt: Hauptsache man hat Spaß. Macht euch nicht zu viele Gedanken, bevor ihr den Escape Room betretet und habt keine Angst davor, von eurem Gamemaster ausgelacht oder nicht ernstgenommen zu werden. Alle Gamemaster haben die Spiele auch selber gespielt und sind bestimmt auch nicht bei jedem Rätsel direkt auf die Lösung gekommen.