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Escape Room (Film)

Escape Room (Film)

Achtung! Der folgende Artikel kann Spoiler zu dem Film “Escape Room” (2019) beinhalten!

Als Gamemaster und eingefleischter Escape Room-Fan fiel die Frage, was man sich als nächstes im Kino anschaut, nicht besonders schwer. Der schlicht und ergreifend “Escape Room” betitelte Film läuft seit Ende Februar bei uns in den Kinos. Wir haben es fast schon als Pflicht empfunden, uns unsere eigene Meinung zu bilden.

 

Escape Games erfreuen sich auf der ganzen Welt und insbesondere in Deutschland einer immer mehr wachsenden Beliebtheit. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Medien und Hollywood dieses Thema aufgreifen. Mit relativ geringen Erwartungen betrete ich den Kinosaal. Im Hinterkopf schwirren mir die schon vorangegangenen, eher kläglichen Versuche, das Thema Escape Room filmisch zu verarbeiten. Hinzu kommt das gesunde Misstrauen gegenüber Hollywoodfilmen, die versuchen, ein Thema massentauglich zu machen. Besonders eines, das einem selbst am Herzen liegt oder worüber man sich zumindest einbildet, gut informiert zu sein.

Um mein Kinoerlebnis kurz zusammenzufassen: Ich wurde gut unterhalten.

Man merkt, dass sich die Produzenten tiefgehend mit der Materie auseinandergesetzt haben. Zu Beginn wird das Konzept der Escape Games noch einmal für den Zuschauer erläutert. Daraufhin beginnt das Spiel. Grundsätzlich finden sich sehr viele Elemente wieder, die leidenschaftlichen Spielern und vor allem Gamemastern sehr bekannt vorkommen dürften. Eventuell wird dabei auch dem einen oder anderen ein Schmunzeln entlockt. Die überschaubaren Rätsel decken die bekannten Bereiche ab: Sei es nun das klassische Finden eines Zahlencodes durch das Zusammensetzen eines Puzzles oder das Drücken mehrerer Knöpfe gleichzeitig.

Jeder, der schon einmal den Versuch unternommen hat aus einem dieser Räume zu entkommen, wird mit Sicherheit einen Aspekt entdecken, der ihm so oder so ähnlich schon einmal untergekommen ist. Der Film spitzt die Angelegenheit allerdings bedrohlich zu: Die Spieler spielen nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen lebensbedrohliche Fallen, die jeweils ein Ultimatum pro Raum darstellen. Sei es die stetig ansteigende oder sinkende Raumtemperatur oder Bodenplatten, die nach und nach in die Tiefe stürzen.

Interessant für Leute, die gerne ihre Freizeit mit Fluchtspielen verbringen, dürften einige neue Ansätze sein, die zum Teil schon in existierende Räume integriert worden sind. Der Gedanke, dass das Spiel schon begonnen hat, bevor die Spieler Bescheid wissen, und die Idee, das Spiel mit persönlichen Details der Spieler zu individualisieren, sind interessante Konzepte. Diese werden bestimmt auch in der Zukunft in noch mehreren Räumen auftauchen.

 

Der Film spielt eindeutig auf eine Fortsetzung an, für die es auch bereits einen Starttermin gibt. Wir warten also gespannt darauf in welche Dimensionen das Spiel mit der Flucht noch getrieben werden kann.